Kapitel 13

 

Wo ist die Freiheit versteckt?

 

 

Macht der kleine Zauberstern auch mal Urlaub? Das ist eine schwierige Frage. Vor allem, weil der Zauberstern ja eigentlich gar nicht arbeitet. Na klar, er geht seinen täglichen Aufgaben nach, er sammelt Antworten auf seine Fragen und verbreitet diese. Aber das macht er ja, weil er es gerne tut. Und das selbst, wenn es mal anstrengend wird.

 

Wie kommt man auf die Frage, ob der kleine Zauberstern auch mal Urlaub macht? Nun, vielleicht kann uns ja die Familie von Madeleine Püree hier eine Antwort geben. An einem kühlen und stürmischen Herbsttag packten ihre Eltern zwei große Koffer und einen kleinen Rucksack und flogen mit Madeleine in den schönen warmen Süden. Dort spielte sie am Strand, kicherte, wenn das erfrischende Meereswasser ihren Bauchnabel kitzelte und spazierte mit ihren Eltern durch wunderschöne Landschaften. Am Abend lag sie dann erschöpft in ihrem Bett und konnte durch das Fenster in ihrem Zimmer den Sternenhimmel betrachten.

 

Da dachte sie plötzlich an ihren kleinen Freund, den Zauberstern. Während sie so in den Himmel blickte, entdeckte sie ein kleines Flugzeug mit lauter Reisenden an Bord. „Wohin die wohl alle fliegen?“, darüber dachte sie lange, aber ohne ein konkretes Ergebnis nach.

Als sie grübelnd in den südlichen Nachthimmel blickte, an dem man die Milchstraße immer besonders gut erkennen kann, fiel ihr ein seltsam blinkendes Flugzeug auf, welches immer näher kam und dabei wilde Haken schlug. „Ist das nicht der Zauberstern?“, überlegte sie. „Hallöchen Madeleine! Schön, dich hier zu treffen“, tönte der kleine Zauberstern sogleich. „Hallo Zauberstern! Was machst du denn hier? Hast du etwa auch Ferien?“, wollte Madeleine neugierig wissen. „Nö. Ich bin mit Herrn Brausewind verabredet. Er will mir seinen Freund, den Toralf Erdbatz vorstellen. Und du?“, fragte der kleine Zauberstern Madeleine. „Ich mache Ferien“, antwortete sie. „Was bedeutet denn bitteschön Ferien machen“, fragte der kleine Zauberstern interessiert.

 

 

„Hmmm .. du weißt wirklich nicht, was Ferien sind?“, fragte Madeleine recht ungläubig. „Nein. Das habe ich noch nie gehört“, entgegnete der kleine Zauberstern. „In Ordnung, mein Freund“, sagte Madeleine ganz ruhig. „Dann versuche ich es dir zu erklären. Also du und deine Sternenfreunde, ihr habt außer Leuchten und Wärmen keine weiteren Aufgaben in eurer Existenz. Stimmt das?“ „Stimmt!“, flüsterte der kleine Zauberstern. „Das heißt im übertragenen Sinne, dass ihr Sterne sehr viel Freiheit genießen könnt.“ „Ist das so?“, fragte der kleine Zauberstern ganz verwundert. „Ja, meine Eltern“, erzählte Madeleine, „sind berufstätig und sorgen sich um meine Erziehung.“ „Das klingt aber sehr anstrengend“, erwiderte er.  „Ja. Es ist zwar nicht immer anstrengend, aber schon ziemlich oft. Irgendwann vor langer Zeit, haben die Menschen festgestellt, dass sie ein paar Tage Freiheit im Jahr ganz gut gebrauchen können und sich auf die Suche nach ihr gemacht.

 

Diese Suche nennen wir heute Verreisen. Leider hat sich die Freiheit für viele Menschen so gut versteckt, dass sie diese gar nicht leicht finden können. Und manchmal ist das Versteck sogar ganz in ihrer Nähe, so dass es gar nicht nötig wäre, die Freiheit in der Ferne zu suchen. Auch du triffst dich mit deinen Freunden Brausewind und Toralf, um Freiheit und Spaß zu genießen.“, erklärte Madeleine ausführlich.

 

 

„Wieviel Freiheit ihr zusammen findet, könnt ihr immer daran ermessen, wie sehr ihr den Spaß miteinander erlebt.“, führte Madeleine fort. „Ahhhh. Ich verstehe.“, sagte der kleine Zauberstern. „Wir suchen also immer alle die Freiheit, obwohl wir vorher nicht wirklich wissen können, wo ungefähr oder wie gut sie sich versteckt hält“, fasste der Zauberstern vorsichtig hopsend zusammen.

 

 

„Ja genau! Und wir Menschen gehen dann in die Ferien, wenn es mal wieder an der Zeit ist, sich auf die Suche nach der Freiheit zu machen.“, erklärte Madeleine. „Ach so“, murmelte der Zauberstern langsam blinkend in seinen Lichtstrahlen. Madeleine gähnte, denn inzwischen war es schon spät geworden.

 

„Erzählst du mir noch eine Gute-Nacht-Geschichte aus dem großen, uralten Universum“, fragte sie den noch immer herumhopsenden und blinkenden Zauberstern. „Ich zeige dir morgen auch ein Versteck der Freiheit.“, flüsterte Madeleine. „Toll“, jubelte der kleine Zauberstern, freute sich auf den morgigen Tag und begann für sie eine Geschichte zum Einschlafen zu erzählen...

 

 



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