Die unglaublichen Abenteuer vom Leopesel und seinen Freunden


 

Kapitel 11

 

"Was ist denn eine Seifenblasenflinte und wie gefährlich ist die und was macht das Räuberchen damit?" fragte das Leopesel, ohne dabei Luft zu holen. Jeder in der Runde fest entschlossener Farbenretter hatte einen ratlosen Gesichtsausdruck.

 

"Eine Seifenblasenflinte? Davon habe ich echt noch nie etwas gehört." gab das Zippeldi Pomp freimütig seine Unwissenheit zu. Der Zauberstern blinkte zögerlich und nickte bestätigend.

 

Madeleine beugte sich nach vorne, damit sie ihren Gästen diese wichtigen Fragen etwas einschwörender beantworten konnte.

 

"Wo fange ich am besten an? Hmmm..., ich hörte  eine Seifenblasenflinte sei eine Flinte, aus der sich nur Seifenblasen abfeuern lassen - also eigentlich ziemlich ungefährlich. Aber diese Flinte schafft es, so große Seifenblasen zu produzieren, dass du sogar damit fliegen könntest. Wer mit so einer schillernden Regenbogenblase fliegt, muss natürlich höllisch aufpassen, dass sie nicht platzt - außer sie landet genau dort, wo du hinwolltest. Dazu solltest du aber ein erfahrener Seifenblasenkapitän sein. Alle Räuberchen sind das angeblich. Es ist nämlich eine lange Tradition unter ihnen, jeweils die große Flinte und das geheime Wissen, um die Flintenblasenflugsteuerung an den Nachfolger weiterzugeben.

 

Das Leopesel überlegte kurz, während das Zippeldi Pomp und der Zauberstern dabei guckten wie verbogene Fragezeichen, und sagte:

"Ja genau. Ich denke wir brauchen das Räuberchen mit der Seifenblasenflinte. Wir alle könnten dann still und heimlich über die Mauer schweben und uns die gut bewachten Schlüssel mopsen. So etwas farbenfroh Schillerndes haben die Wachen dort sicher noch nie gesehen. Wenn wir dann im Gefängnishof gelandet sind, sollte das Räuberchen die Farbenpolizei mit seiner Flinte in Schach halten oder einfach jeden hinfort schweben lassen, der uns aufhalten will.

 

Mit weit offenen Mündern lauschten die erstaunten Freunde dem recht einfachen, aber verständlichen Plan. Der Zauberstern sandte vor lauter Freude versehentlich einen Kitzelstrahlhagel in sämtliche Richtungen, so dass alle wild durcheinander zu kichern und prusten anfangen mussten...

 

Madeleine kannte das Räuberchen nicht persönlich. Sie wusste aber von seiner Existenz, da es immer wieder die friedlich schwebenden Seifenblasen in ihrem Garten gesehen hatte. Immer wenn sie am Fensterbrett saß und träumte, war das für sie ein schöner Anblick. Eines Tages entdeckte sie ein kleines Persönchen, welches eine viel zu große Flinte  mit beiden Händen festhielt. Das musste ein Räuberchen gewesen sein.

Es erinnerte Madeleine ein wenig an einen Maulwurf mit bunten Ringelsocken, braunem Schlapphut und einem grünen Umhang. Genau wie ein Maulwurf  war das Räuberchen leider fast blind, aber unglaublich schwer bewaffnet. Zum Glück nur mit einer Seifenblasenflinte, die  schwebende Farben, kugelrunden Frieden und kurzweilige Freude abfeuern konnte. Und genau das fehlte unseren tapferen Farbenrettern noch zur erfolgreichen Durchführung ihres verwegenen Planes. Sie wollten ja unbedingt das Pinselgefängnis befreien und die Farbenpolizei  verjagen.

 

Nach einer kurzen Weile beruhigte sich die Bande feixender Faxenmacher wieder und das Leopesel stellte noch eine wichtige Frage, "Madeleine, weißt du auch, wo wir das  Räuberchen finden können?"

 

"Nein, das weiß ich nicht genau. Aber wir werden es anlocken." erwiderte unser schlaues Mädchen, deren Nase wieder lustig wackelte.

 

Der Zauberstern stellte  die berechtigte Frage, "wie lockt man denn ein Räuberchen an?"

 

Madeleine antwortete:

"ich habe es einmal heimlich unter meinem Fenster belauscht und dabei gehört, dass es Gedichte und Reime sehr gerne mag. Wo immer es welche vermutet, muss es gleich hingehen und sie lesen oder anhören."

 

"Das ist ja verrückt", platzte es aus dem Zauberstern heraus, der nun wild und aufgeregt in allen Farben blinkerte, während das Zippeldi Pomp auf dem Sofa nervös hin und her sprang und zappelnd wissen wollte, "wie wollen wir das anstellen, meine lieben Freunde?“

 

Das Leopesel hatte eine gute Idee,

"lasst uns zu den tanzenden Giraffen gehen und dort laut ein paar Gedichte aufsagen. Damit locken wir das Räuberchen bestimmt an, und dann fragen wir es, ob es uns hilft, das Pinselgefängnis zu befreien. Wenn es nein sagt, können wir dem Räuberchen erklären, dass es vielleicht auch bald eingesperrt wird, weil es ja immer wieder mit seiner Flinte bunte Farben durch die Gegend feuert. Dann macht es ganz bestimmt mit."

 

Alle guckten etwas verdutzt und Madeleine sagte, "das ist ein toller Plan. Wollen wir noch etwas Proviant für Unterwegs einpacken?“

 

Alle Freunde stimmten freudestrahlend zu  -  denn es gibt nur wenig auf der Welt, was so hungrig macht, wie mit Freunden einen Plan zu schmieden... 

 




Werbung

Link zu Honiglotte - Honig aus Berlin und Brandenburg

Imkerei Honiglotte

Versand und Lieferung von sortenreinem Honig aus Berlin und Brandenburg

© 2014 – 2021  Christian „Tad“ Werfl, Berlin



Grafik und Werbung

RAPID-Mediengestaltung
Thomas Günther