Die unglaublichen Abenteuer vom Leopesel und seinen Freunden


 

Kapitel 14

 

"Da liegt sie noch - zum Glück -  nicht auszumalen, was alles passieren hätte können."

Das Räuberchen war enorm erleichtert darüber, seine zurückgebliebene Flinte wieder gefunden zu haben.

 

"Was machen wir jetzt?" fragte es. Die Muckelmaus machte einen kompromissvollen  Vorschlag:

"eigentlich hatte ich unser Abendessen  zubereitet, bevor ich mich auf die Suche nach dir machte. Das wird jetzt leider etwas kalt sein, aber wir können es gut einpacken und mitnehmen."

 

"Mitnehmen?" das Räuberchen schaute etwas verdutzt, bevor es in die Idee eingeweiht wurde.

 

"Na, ich denke, wir sollten zu den vier Dichtern gehen, und herausfinden, ob sie wirklich das Pinselgefängnis befreien wollen, und ob wir uns ihnen anschließen dürfen."

 

"Au ja, lass uns dorthin gehen, wo ich sie von der Seifenblase aus gesehen habe und fragen, was der Reim bedeutet."

Das Räuberchen musste nicht lange überredet werden und während die Muckelmaus das Essen für unterwegs einpackte, bedankte es sich höflich bei der schielenden Giraffe.

Diese wackelte mit den Ohren und tänzelte mit erhabenen Schritten Richtung Sonnenuntergang.

 

Die Muckelmaus hatte allen Proviant verstaut und trat wieder vor die Höhle,

"mein Räuberchen, weißt du in welche Richtung wir laufen müssen und wie weit? Es wird nämlich bald dunkel werden und du siehst dann so schlecht.“

 

Das Räuberchen sagte mit einem verschmitzten Lächeln:

"aber ich sehe doch alles wunderbar klar aus einer Regenbogenkugel."

 

"Bist du verrückt?" reagierte seine Freundin erschrocken, "du willst nochmal mit einer Seifenblase fliegen? Gerade erst habe ich dich retten müssen. Und nun soll ich auch noch mitkommen? Was ist, wenn sie platzt?"

 

"Das tut sie nicht, wenn ich rechtzeitig den dornigen Ästen ausweiche."

erklärte das Räuberchen gelassen.

 

Die Muckelmaus stellte daraufhin eine sehr wichtige Frage,

"woher weißt du denn, wie so eine dünne, schillernde Blase gesteuert wird?"

 

"Na mit der Flinte. Es gibt nämlich zwei verschiedene Funktionen. Mit der Einen kann ich jemanden einschließen und wegschweben lassen und mit der zweiten kann ich mich selbst einschließen und abheben. Die Flinte brauche ich zum Steuern. Die schimmernden Kugeln fliegen nämlich genau in die Richtung, in die ich die Flinte halten werde. Ab und zu muss ich noch frische Seifenlauge abfeuern, damit sie nicht platzt, bevor wir landen."

 

Das Räuberchen blickte jetzt ein wenig schlauer drein, als es in Wirklichkeit war. Mit unverkennbarem Stolz hielt es die Seifenblasenflinte in beiden Händen.

 

"Woher weißt du das es funktioniert?“ fragte die Muckelmaus vorsichtshalber, "und bist du sicher, dass sie uns beide tragen kann, so eine Regenbogenkugel?“

 

Das Räuberchen blieb ehrlich und verriet seiner Freundin,

"mein Vorfahre, der Knut Balduin Räuberchen, hat die Flinte vor langer Zeit an mich weitergereicht und mich in ihre Geheimnisse eingeweiht. Er hat mich aber streng gemahnt, sie nur zu benutzen, wenn es erforderlich ist. Deshalb habe ich sie bis zum heutigen Tag noch nicht benutzt. Jetzt ist es doch erforderlich, oder?"

 

Das Räuberchen machte große traurige Augen, um so die stutzende  Muckelmaus leichter zu überzeugen.

"Ach Räuberchen, was soll ich dazu sagen? Zu Fuß werden wir die anderen nicht vor Einbruch der Dunkelheit erreichen. Du bist aber schon bei Tageslicht fast blind. Also bleibt mir keine Wahl - lass es uns versuchen. Du hast ja  recht. Es ist erforderlich."

 

Die Augen der Muckelmaus zeigten ein Gesicht der gemischten Gefühle - das rechte Auge blickte ziemlich aufgeregt und das linke leicht streng aus ihrem rotbackigen Gesicht. Das Räuberchen stellte sich ganz nahe neben seine Freundin und zielte mit einem zugekniffenen Auge entschlossen mit der Flinte in den Wald...

 

 




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