Die unglaublichen Abenteuer vom Leopesel und seinen Freunden


 

 

Kapitel 8

 

Das Leopesel sah seinen zappeligen Begleiter kurz an und fragte dann das Mädchen an der Haustür, "Bist du Madeleine Püree?"

 

"Ja, die bin ich, und wer seid ihr?" wollte sie gespannt wissen.

 

"Ich bin das Leopesel und  neben mir steht mein Freund, das Zippeldi Pomp. Wir sind hierher gekommen, weil wir deine Hilfe brauchen. Ach so, und natürlich wollen wir dich darum bitten", fügte es höflich hinzu.

 

Das Zippeldi Pomp bestätigte die Begrüßung mit energischem Kopfnicken und hüpfte dabei wieder aufgeregt hin und her, 

"ja, genau. Wir wollen nämlich das Pinselgefängnis befreien", fügte es noch erklärend hinzu. Madeleine öffnete die Tür und machte eine einladende Handbewegung. Die beiden traten vorsichtig und staunend ein.

 

Das Zippeldi Pomp sauste gleich wild am Treppengeländer entlang nach oben in die erste Etage. Hier war  Madeleines Zimmer.

 

"Du wohnst am anderen Ende des Gartens in einem Gebüsch, oder?" fragte sie das Leopesel und fuhr fort, ohne die Antwort abzuwarten,

 

"Dann seid ihr nach der weiten Wanderung bestimmt durstig und hungrig? Darf ich euch beiden etwas anbieten?" fragte sie aufmerksam.

 

"Au, ja! Also ich, ich hätte gerne Nüsse,“ äußerte das Zippeldi Pomp seinen Wunsch ziemlich ungeniert.

 

Madeleine sah wieder das Leopesel an und fragte: 

"und du? Was magst du? Ganz bestimmt Himbeeren und Kakao? Oder vielleicht lieber leckere Kekse?"

 

Das Leopesel nickte schüchtern, während das Zippeldi Pomp lauthals seine Bestellung erweiterte,

 

"Heißen Kakao will ich auch gerne haben - ähhh, bitte schön", sagte es  noch schnell dazu. Als die drei oben angekommen waren, öffnete Madeleine die Zimmertür mit einem freizügigen Angebot:

"sucht euch bitte ein gemütliches Plätzchen aus, und macht es euch schonmal bequem. Darf ich euch meinen guten Freund, den Zauberstern vorstellen?"

 

In einer freigeräumten Ecke stand eine alte, rostige Feuerschale. Darin saß der Zauberstern und strahlte bereits freudig aufgeregt in den kräftigsten Farben. 

Neue Freunde kennenlernen mochte dieser nämlich für sein Leben gerne, da er sonst als Bote im Universum immer nur sehr viel allein unterwegs war.

Vor lauter Aufregung aber schickte er versehentlich ein paar Zaubersternkitzelstrahlen auf die Nasenspitzen der beiden Abenteurer.

So ein Strahl macht den damit Getroffenen stets unkontrolliert fröhlich, so dass unsere Neuankömmlinge sofort hibbelig kichern und feixen mussten. Dabei fassten sie sich an die wild juckenden Nasenspitzen, was für Außenstehende bestimmt komisch aussah.

 

Madeleine lachte kurz über die beiden gackernden Nasenhalter, und machte sich auf den Weg für alle Kakao, Kekse, Himbeeren und Nüsse zu besorgen.

 

Nachdem sich die Kitzelstrahlopfer wieder beruhigt hatten, nahm das Leopesel direkt auf dem Bett Platz und freute sich über dessen unglaubliche Flauschigkeit - ein Leopesel schätzt immer jede Kuscheligkeit ganz besonders. Das Zippeldi  Pomp hüpfte sofort auf den Schrank und sah sich aus sicherer Entfernung, immer noch leise kichernd, den bunt blinkenden Zauberstern an.

 

"Ihr wollt also das Pinselgefängnis befreien, und ihr braucht dazu noch Hilfe?" fragte der Zauberstern die beiden - ohne einen Anflug von Schüchternheit.

Das Leopesel erschrak ein wenig, da offensichtlich jeder, dem sie begegneten, ihr Vorhaben bereits kannte.

Es dachte sich:  'was, wenn die Farbenpolizei auch schon Bescheid wusste?'

 

"Woher weiß eigentlich jeder, dem wir bisher begegneten, über unser Vorhaben Bescheid?“ fragte das Leopesel den Zauberstern.

 

Der Gefragte dachte blinkend nach und erklärte dann die Situation in einem viel zu langem Satz,

"also, der Toralf erzählte es dem Brausewind und der Brausewind erzählte es mir und ich erzählte es der Madeleine - und Madeleine bereitete vorsichtshalber ausreichend Kakao und Kekse vor, und dann seid ihr hier hereinspaziert."

 

"Und der Briefkasten? Was, wenn wir die Antwort nicht gewusst hätten?“ ergänzte das Leopesel besorgt.

 

"Ach der Briefkasten, der schläft doch immer ein, wenn du zu lange überlegst. Dann kannst du dich einfach vorbei schleichen. Der macht  nur leere Versprechungen oder er klopft große Sprüche. Außerdem ist er angeschraubt. Hat er euch reingelegt? Seid ihr etwa auf seine haltlose Drohung reingefallen?“

 

"Ja, sind wir - in der Tat",  die Blicke der selbsternannten Farbenbefreier kreuzten sich mit rollenden Augen.

 

Da der Zauberstern wahrscheinlich das neugierigste Wesen im ganzen Universum ist, fragte er sofort weiter,  "habt ihr schon einen Plan?"

 

Das Leopesel dachte kurz nach und sagte,

 

"nein, wir haben noch keinen Plan. Wir wollten zuerst einmal das Vorhaben mit Madeleine besprechen und sie um Rat bitten."

 

"Das war bestimmt ein sehr schlauer Einfall von euch",  bestätigte der Zauberstern,

 

"immer, wenn ich nicht mehr weiter weiß, frage ich auch gerne Madeleine. Sie macht uns dann erstmal heißen Kakao. Dazu gibt es die wahrscheinlich leckersten Kekse der Welt, und meistens, wenn wir gerade dabei sind, ihr Zimmer richtig vollzukrümeln, fallen uns die allerbesten Ideen ein."

 

"Huch, ich glaube es hat geklopft. Ist  Madeleine schon zurück?" unterbrach das Zippeldi Pomp das Gespräch. Es hüpfte hektisch vom Schrank auf die Türklinke, stürze dabei fast ab, hielt sich aber gerade so mit einer Hand daran fest. Die Tür sprang auf und öffnete sich mit einem schaurigen Knarzgeräusch...

 

 




Werbung

Link zu Honiglotte - Honig aus Berlin und Brandenburg

Imkerei Honiglotte

Versand und Lieferung von sortenreinem Honig aus Berlin und Brandenburg

© 2014 – 2021  Christian „Tad“ Werfl, Berlin



Grafik und Werbung

RAPID-Mediengestaltung
Thomas Günther